#NoPFC Movement

Viele Outdoor-Hersteller produzierten bis vor wenigen Jahren noch mit mit per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC). Diese sind in mehrfacher Hinsicht schädlich, wenn sie in die Natur und sich weltweit verbreiten. Ein Problem, das nur die Konsumenten lösen können, denn sie können sich bewusst dagegen entscheiden, PFC belastete Produkte zu kaufen.

Die Ausgangssituation

Die meisten Outdoor-Hersteller produzieren Outdoorwear mit per- und polyfluorierte Chemikalien. Das Problem: Schädliche PFCs wie PFOS und PFOA können sich in Umwelt und Organismen anreichern. Bei vielen Lebewesen wirken sie auf das Hormonsystem und die Fortpflanzung, manche Stoffe gelten sogar als krebserregend. Einmal freigesetzt, werden diese persistenten Verbindungen praktisch nicht abgebaut und lassen sich kaum noch aus der Umwelt entfernen.

Die meisten Verbraucher wissen davon nichts. Niemand geht als Outdoor- und Naturliebhaber davon aus, mit dem Kauf hochwertiger Kleidung Mensch und  Natur zu schädigen. Und obwohl bereits Studien und Aktionen von Umweltorganisationen versucht haben Aufmerksamkeit zu erzeugen, ist es bislang nicht gelungen eine kritische Masse an Aufmerksamkeit zu generieren.

Kunde: Sympatex
Website: sympatex.com
Leistungen: Projektlead, Strategie, PFC-Test

Ansatz

Dieses Problem können nur Konsumenten durch ihr Kaufverhalten lösen. Wenn sie sich bewusst dagegen entscheiden, PFC belastete Produkte zu kaufen.

Denn Hersteller und Handel setzen nicht auf PFC-freie Materialien und dazugehörige Hersteller wie Sympatex. Weil sie mit der Strahlkraft der Marke GoreTex eine bessere Marge erwirtschaften können, der GoreTex-Membran technisch vertrauen und seitens der Endverbraucher keine Notwendigkeit besteht, auf umweltfreundlichere Materialien umzustellen. Dies hat dazu geführt, dass GoreTex inzwischen quasi eine Monopolstellung in der Herstellung und im Handel besitzt.

Die entsprechende Awareness schafft die Initiative #NoPFC über disruptive Facebook Ads sowie einer aufmerksamkeitsstarken Display-Kampagne. Die Kampagnen-Microsite „nopfc.de“ fungiert als zentraler Contenthub. Den Beweis, dass PFC ein Problem darstellen liefert die Initiative über einen deutschlandweiten Trinkwassertest, bei dem bundesweit in 22 Städten Trink- und Grundwasserproben analysiert wurden. Ergänzt wurden die Maßnahmen durch Guerillaaktionen auf der ISPO 2017.

Der Deutschland Check

PFC ist überall – von der Antarktis bis zum Meeresgrund.
Und damit auch sehr weit weg. Doch der Schein trügt.

Wir schauen, ob PFC uns nicht schon näher ist als wir denken und testen ganz Deutschland auf Rückstände von PFC im Trinkwasser. In einer Guerillaaktion haben wir dabei auch das Trinkwasser großer Medienhäuser und Verlage untersucht. Zur Journalistenansprache nutzen wir genau diese Proben als unkonventionellen Erstkontakt.

So treten wir auch gegenüber der Fachpresse den Beweis an, wie nahe uns perfluorierte und polyfluorierte Chemikalien schon gekommen sind. Spätestens wenn im Trinkwasser der Redaktionsräume PFC nachgewiesen wir, machen wir es zum Thema der Presse.

Erfolg

Wir haben nicht nur die Konsumenten, sonder auch die Hersteller zum Umdenken gebracht.

Die Kampagne involvierte über 2 Mio. Menschen von denen über 10.000 als Multiplikatoren unsere Mission unterstützten. 91% der Menschen gaben an, PFC-freie Kleidung an Freunde weiterempfehlen zu wollen. 73% des erreichten Publikums will zukünftig bewusst auf den Kauf PFC-freier Produkte achten. Und  97% der Befragten sehen Sympatex als Vorreiter beim Thema “NoPFC“.

Und das Beste: Einer der größten PFC-Produzenten verpflichtete sich kurz nach Kampagnenstart bis 2020 PFC-frei zu produzieren. Mit unserer Kampagne konnten wir nicht die Konsumenten und Hersteller zum Umdenken bewegen, sondern auch die Awardjurys überzeugen. Und wurde mit dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation und dem German Design Award ausgezeichnet.